43 Tote bei Angriff auf Damaskus

Vermutlich Rebellenangriff auf die syrische Hauptstadt / Bartsch (LINKE) fordert Stopp der Waffenexporte an die Türkei

  • Lesedauer: 2 Min.

Damaskus. Nach einem Angriff auf ein Viertel von Damaskus ist die Zahl der Toten nach Angaben von Aktivisten auf 43 gestiegen. Unter den Opfern seien elf Kinder und acht Frauen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch. Mehr als 35 Menschen wurden demnach im Viertel Kaschkul verletzt. Es war einer der schwersten Angriffe auf die syrische Hauptstadt, die von Regierungstruppen kontrolliert wird.

Kaschkul liegt in der Nähe von Gebieten, die von Gegnern der Regierung beherrscht werden. Bislang ist unklar, wer für den Angriff verantwortlich ist. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, »Terroristen« hätten eine Rakete auf das Viertel abgefeuert. Als »Terroristen« bezeichnen Syriens Staatsmedien auch die Aufständischen im nahen gelegenen Rebellengebiet Ost-Ghuta.

Syriens Regierung wirft den Rebellen dort vor, Damaskus immer wieder mit Artillerie und Raketen anzugreifen. Nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter kamen in den vergangenen Monaten mehr als 180 Menschen durch Beschuss auf die Hauptstadt ums Leben.

Unterdessen spitzt sich die Lage durch den Einmarsch der Türkei im Norden des umkämpften Landes weiter zu. Dietmar Bartsch, Fraktionschef der LINKEN im Bundestag, fordert im Deutschlandfunk den sofortigen Stopp der Waffenexporte in die Türkei. Bartsch kritisiert, dass allein in den letzten Wochen seit dem Einmarsch 20 Exportgenehmigungen für Waffen an die Erdogan-Regierung erteilt wurden. »Wenn wir sehen, dass durch Afrin ein deutscher Leopard-Panzer rollt, dann wissen wir, dass es eine Mitverantwortung gibt«, so der Politiker. dpa/nd

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