Neustart mit viel Spaß
Der neue Bundestrainer Henk Groener siegt mit den deutschen Handballerinnen überzeugend gegen Spanien. Das Team ist voll des Lobes, der Coach denkt schon viel weiter
Bei Henk Groener darf es auch Spaß machen. Das sei ihm »ganz wichtig«, sagte der neue Bundestrainer der Handballerinnen nach seinem beeindruckenden Debüt in der EM-Qualifikation gegen Spanien. Wie viel Freude der Niederländer seinen Spielerinnen offenbar schon jetzt bereitet, hatten sie beim überraschend klaren 33:24-Erfolg gezeigt.
»Es ist sehr harmonisch mit Henk«, sagte Kreisläuferin Luisa Schulze. Die mit fünf Treffern erfolgreichste Deutsche Xenia Smits sprach von einem »tollen Neustart«. Groener selbst bleibt vor dem Rückspiel am Sonnabend in San Sebastián ein wenig bescheidener. »Wir werden dort auf eine spanische Mannschaft treffen, die anders auftreten wird«, meinte der 57-Jährige in Stuttgart nach dem Sieg gegen den Olympiadritten von 2012.
Lediglich in der Anfangsphase hatte die DHB-Auswahl Probleme und einen Rückstand aufzuholen. Nach einer Auszeit Groeners spielte sich seine Mannschaft nach einer Viertelstunde aber in einen Rausch. Zwölf Tore trennten das runderneuerte Team zwischenzeitlich von den Spanierinnen. »Wir hatten Spaß, Spielfreude und Selbstvertrauen. Genauso hatten uns Henk und das neue Trainerteam eingestellt«, sagte Rückraumspielerin Angie Geschke. Deutschland reist nun als Tabellenführer der Qualifikationsgruppe 6 nach Spanien.
Wie schnell das Team die Ideen des Niederländers umsetzt, überrascht. Nach dem enttäuschenden Achtelfinalaus bei der Heim-WM im Dezember hatten acht Leistungsträgerinnen ihren Rücktritt erklärt. Groener setzte daher auf eine Mannschaft, die in dieser Form noch nie zusammengespielt hatte. Neben den von seinem Vorgänger Michael Biegler zuletzt nicht berücksichtigten Spielerinnen wie Schulze oder Marlene Zapf kamen auch zahlreiche Debütantinnen wie die junge Maren Weigel zum Einsatz. Und im Tor überragte Dinah Eckerle mit einigen Paraden.
»Das war eine wirklich tolle Leistung. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir nicht wussten, wo wir eigentlich stehen«, sagte Groener. Dank dieser Leistung ist er mit seinem Team nun auf dem besten Weg zur EM-Endrunde Ende des Jahres in Frankreich. Dass Groener längst über das angepeilte Ziel hinausdenkt, hatte er unlängst deutlich gemacht, als er von der Weltspitze sprach, in die er sein Team führen wolle. Den ersten Schritt hat er gemacht. dpa/nd
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