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Feuerwerk der Rüstungsindustrie
Alexander Isele über den dritten Jahrestag des Kriegsbeginns in Jemen
Jubiläen müssen gefeiert werden, denken sich wohl die Regierungen in Deutschland und den USA und liefern massenhaft Waffen an Saudi-Arabien. An diesem Sonntag jährt sich der Krieg in Jemen zum dritten Mal, am Donnerstag wurden in Washington, wo sich Präsident Donald Trump mit Kronprinz Mohammad bin Salman traf, Waffenlieferungen in Höhe von 680 Millionen US-Dollar vereinbart.
Und aus Deutschland werden - trotz des im Koalitionsvertrag neu eingeführten Ausschlusskriteriums für Rüstungsexporte an die Jemen-Kriegsparteien - sechs Patrouillenboote an das Königreich Saudi-Arabien geliefert.
Dass die gelieferten Waffen nicht dazu dienen, per Feuerwerk zum Kriegsjubiläum die Menschen in einen freudentrunkenen-romantischen Zustand zu versetzen, dürfte den an der Entscheidung beteiligten Politikern klar sein. Dass die Waffen Höllenfeuer auf Erden verbreiten, auch. Zur Erinnerung: In Jemen findet laut Vereinten Nationen die derzeit größte humanitäre Katastrophe weltweit statt. Um Machtinteressen durchzusetzen, greift Riads Luftwaffe Schulen, Krankenhäuser und belebte Märkte an.
Die Deutsche Regierung setzt auch Interessen durch, die der deutschen Rüstungsindustrie. Die sieht im Nahen Osten eine wachstumsträchtige Region. Und brennt angesichts der Aufträge ein Freudenfeuerwerk ab.
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