Zentrum für Symptomheilung

Uwe Kalbe über die neue Orientierung auf Opferbetreuung nach Terrortaten

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Hier wäre es den 15 Mitarbeitern einmal zu wünschen: Geld für Nichtstun. Im günstigsten Fall bleibt die neue Anlaufstelle für Terroropfer arbeitslos. Doch leider ist dies auf Dauer kaum wahrscheinlich. Auch weil Deutschland keine Scheu zeigt, die Konflikte dieser Welt im Sinne westlich dominierter Machtverhältnisse zu zementieren und zu vertiefen. Die Verhaftung des katalanischen Separatistenchefs Puigdemont wegen »Rebellion« ist jüngstes Beispiel für diese polarisierende Außenpolitik, die sich nur notdürftig mit diplomatischen Vermittlerfloskeln tarnt.

Dass dabei auch Opfer einkalkuliert sind, zeigte sich im Fall des Berliner Breitscheidplatzes erst auf den zweiten Blick. Natürlich hat niemand einen solchen Anschlag wissentlich herbeigeführt. Doch neben all den bekannten und noch nicht bekannten Versäumnissen bei der Verhinderung des Verbrechens zeigt die anfängliche Ignoranz gegenüber den Versehrten und den Angehörigen der Opfer, dass alle zur Schau gestellte Empathie nichts als ein Akt politischer Selbstbehauptung war. Dass es nicht zu personellen Konsequenzen kam, zeigt, dass der Grad an Selbsterkenntnis bis heute begrenzt bleibt. Immerhin nun dieses Zentrum für Opfer. Aus der Bahn geworfenen Menschen unbürokratisch zu helfen, ist richtig. Doch gilt hier wie auf anderen Feldern - und dort auch gern beschworen - das Primat der Ursachenbekämpfung.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.