Bayerische Interessen
Nicolas Šustr über den Tegel-Freund Andreas Scheuer
Es ist schon erstaunlich, wie viele Fans der Berliner Flughafen Tegel gerade in den Reihen der CSU hat. Der frischgebackene Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gehört genauso dazu wie sein Amtsvorgänger Andreas Dobrindt. Und es ist wohl weder die durchaus ikonische Architektur des Gebäudes noch der für die Hauptstadt so typische shabby chic des sichtlich angejahrten Ensembles, die das christsoziale Herz so viel höher schlagen lassen. Eher sind es die politischen Interessen der Konservativen sowie wirtschaftliche Überlegungen bajuwarischer Natur.
Einerseits lässt sich der ungeliebte rot-rot-grüne Senat der Hauptstadt so herrlich vorführen mit dem Drama des ewig nicht fertig werdenden Airports BER. Immerhin konnten FDP und CDU in Berlin schon einen Volksentscheid gewinnen, der die Offenhaltung Tegels zu einer Schicksalsfrage der Bevölkerung hochstilisiert hat.
Andererseits geht es um die Verteidigung Münchens als zweites deutsches Luftdrehkreuz nach Frankfurt am Main. Dabei sieht man sich Seit’ an Seit’ mit der Lufthansa, die Berlin konsequent links liegen lässt, was Interkontinentalverbindungen betrifft. Mit der Pleite von Air Berlin ist auch noch der Player weggefallen, der die Interessenallianz des Konzerns mit dem Kranich und der Partei mit dem Löwen hätte stören können.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.