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Hausverbot für Höcke bleibt in Buchenwald bestehen
AfD-Politiker ist bei anstehender Gedenkfeier anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers am 11. April 1945 nicht erwünscht
Weimar. Vor dem Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora hat die Stiftung der Gedenkstätten das vor einem Jahr verhängte Hausverbot für Thüringens AfD-Chef Björn Höcke bekräftigt. Der Politiker sei in Buchenwald nicht erwünscht, solange man davon ausgehen müsse, dass sein Gedenken nicht ernst gemeint ist, sagte Stiftungsdirektor Volkhard Knigge der »Thüringer Allgemeinen«. Die Restriktion war vor einem Jahr zum ersten Mal ausgesprochen worden und galt auch für den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar.
Das Hausverbot ist eine Reaktion auf den Auftritt Höckes am 17. Januar 2017 auf einer Veranstaltung der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative in Dresden. In seiner Rede hatte er unter Anspielung auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin von einem »Denkmal der Schande« gesprochen. Zudem forderte er »eine 180-Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur«. Seine Äußerungen lösten nach ihrem Bekanntwerden bundesweit Empörung aus.
»Das Hausverbot gilt weiter für alle Gedenktage, solange wir davon ausgehen müssen, dass das Gedenken im Fall von Herrn Höcke nicht erst gemeint ist. Bislang hat er sich von seiner Einstellung zur Umwertung der Erinnerungskultur niemals öffentlich distanziert«, sagte der Gedenkstättenchef jetzt der Zeitung. Zu den Gedenkfeiern werden nach seinen Angaben 18 hochbetagte Überlebende beider KZ in Thüringen erwartet. Auch mit Blick auf die Erwartungen der Überlebenden müsse man dieses deutliche Zeichen daher weiterhin setzen, erklärte Knigge.
Das Konzentrationslager auf dem Ettersberg bei Weimar wurde 1937 errichtet. Nach neuen Erkenntnissen waren im Lager bis zu seiner Befreiung am 11. April 1945 fast 280.000 Menschen inhaftiert. Die SS zwang die Häftlinge zur Arbeit für die deutsche Rüstungsindustrie. Mehr als 56.000 Menschen starben an Folter, medizinischen Experimenten und Auszehrung. Noch vor dem Eintreffen der US-Armee hatten sich die Insassen selbst befreit.
Das KZ Mittelbau-Dora durchliefen trotz seiner mit 18 Monaten nur kurzen Existenz etwa 60.000 Häftlinge aus 48 Nationen. Ein Drittel verstarb aufgrund der inhumanen Arbeits- und Lebensbedingungen etwa bei der Produktion von V2-Raketen in den unterirdischen Stollen. Ihr Martyrium endete am 11. April 1945 mit der Befreiung des KZ durch US-Soldaten. epd/nd
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