Frauenanteil der FDP auf niedrigstem Wert seit 30 Jahren

Nur 21,88 Prozent der Mitglieder sind Frauen / Liberale denken über Quote nach

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der Frauenanteil in der FDP ist so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Aktuell liegt der Anteil bei 21,88 Prozent. Auch bei den Neumitgliedern der FDP liegt die Frauenquote nur bei 18,52 Prozent. Im Präsidium der Partei sitzen 15 Männer und drei Frauen.

Die FDP denkt angesichts des anhaltend niedrigen Frauenanteils in der Partei über eine Frauenquote nach. »Als Partei für Vielfalt und Chancengerechtigkeit müssen wir selbstkritisch feststellen: Bei uns engagieren sich leider zu wenig Frauen«, sagte FDP Bundesgeschäftsführer Marco Mendorf der »Welt«. Um das zu ändern, müsse die FDP »endlich auch über bisherige Tabus nachdenken wie eine Selbstverpflichtung und eine konkrete Quote, wenn wir damit Frauen besser fördern können als bisher«.

In einer Beschlussvorlage mit dem Titel »Mehr Chancen durch mehr Vielfalt - Bildung einer Ad-hoc-Arbeitsgruppe Diversity Management«, die am Montag vom Parteipräsidium verabschiedet werden soll, sind dem Bericht zufolge 13 Maßnahmen aufgeführt, die von einer Arbeitsgruppe nun ergebnisoffen diskutiert werden sollen. Ziel sei es, »effektive Maßnahmen zu entwickeln, um neue weibliche Mitglieder und Wähler zu gewinnen sowie mehr Frauen in die Parteiarbeit und die Führungsebene zu integrieren«.

Eine dieser Maßnahmen ist demnach die Frauenquote, die von der FDP bislang abgelehnt wurde. Nun wird die Einführung einer »Fallbeil-Quote« vorgeschlagen - für den Fall, dass eine Selbstverpflichtung ihr Ziel verfehlt, »ein Drittel Frauenpartizipation auf Bundes- und Landebene als formale Zielsetzung« zu erreichen. »Die Selbstverpflichtung wird ergänzt durch eine verpflichtende Frauenquote, die im Fall der Zielverfehlung (zeitlich befristet) greift«, zitierte die Zeitung aus der Beschlussvorlage. Weitere Schritte, die geprüft werden sollen, sind demnach etwa Mentoring-Programme für Frauen, die programmatische Aufwertung von Themen wie der Familienpolitik, spezifische Kampagnen zur Gewinnung weiblicher Mitglieder oder der Gebrauch gendergerechter Sprache in der Parteikommunikation. AFP/nd

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