Werbung

Trumps Junktim

Olaf Standke über die EU und das Atomabkommen mit Teheran

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Donald Trump hat kein Hehl daraus gemacht: Mit dem Luftangriff in Syrien wollte der US-Präsident nicht nur das Assad-Regime, sondern eigentlich auch Russland und Iran »bezahlen lassen«. Es soll seinen Verteidigungsminister einige Mühe gekostet haben, ihn davon abzuhalten. Auf dem diplomatischen Schlachtfeld dagegen plant Trump nach wie vor den großen Schlag gegen Teheran. Denn er will am liebsten das Atomabkommen mit Iran kippen. Auch hier hat der US-Präsident ein Ultimatum gesetzt - werde der 2016 nach zähen Verhandlungen vereinbarte Deal nicht bis zum 12. Mai »ausgebessert«, will er ihn aufkündigen.

Dabei wird der Vertrag nach Einschätzung der unabhängigen Kontrolleure von der Internationalen Atomenergiebehörde eingehalten und verhindere so den Bau der befürchteten iranischen Atombombe. Trotzdem findet man in der EU unter dem massiven Druck Washingtons weiter keine einheitliche Linie. Erneut haben die Außenminister der Mitgliedstaaten am Montag mit Blick auf Irans Raketenprogramm sowie seine Rolle in Nahost und speziell Syrien über neue Sanktionen gestritten. Doch es wäre ein fataler Fehler mit unabsehbaren Folgen, eine der wenigen funktionierenden Abrüstungsvereinbarungen mit anderen politischen Streitpunkten zu verkoppeln - und so aufs Spiel zu setzen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.