Der Mai ist gekommen ...

Die Gartenkolumne

  • Peter Kollewe
  • Lesedauer: 2 Min.

Eigentlich erlebt man es ja jedes Jahr aufs Neue. Tage oder wie in diesem Vorfrühling Wochen hockt die Natur so vor sich hin. Die Vögel picken die letzten Reste aus den Futterhäuschen - und dann der Hammer.

Überall brechen die Knospen auf, schieben sich die Schwertlilien durch die Krume, zeigen Tulpen, Hyazinthen und Forsythien alles, was sie haben. Wo kommen den auf einmal die Pfingstrosentriebe her? Dumme Frage, die standen voriges Jahr ja auch schon hier. Aber plötzlich sind sie eben wach geworden. Man kann förmlich beim Wachsen zusehen.

Wer sich noch an das Schöne Frühlingslied »Der Mai ist gekommen« erinnert, wird über den zweiten Vers schon schmunzeln: »Die Bäume schlagen aus.« Alles schon passiert. Die Natur treibt es richtig toll und will förmlich die frostige Verzögerung aufholen. Was ihr ja auch bei der sommerlichen Witterung nicht schwer fällt.

Vor dem Schlachtruf »Rein in die Beete« steht die Frage, wo bloß anfangen. Ganz gleich, ob man letzten Herbst schon die Sträucher runtergeschnitten oder für die Vögel stehen lassen hat - wenn man sich jetzt nicht beeilt, kommt man in Konflikt mit den neuen Trieben. Und dieses oder jenes neues Blümlein möchte auch sein Plätzchen finden.

Gärtnert man auf Verdacht, dann hat man jetzt weniger Probleme und läuft nicht Gefahr, an Stellen zu graben, wo noch »jemand« nicht aus dem Winterschlaf erwacht ist. Die Überwinterer gucken alle schon aus der Erde. Es wäre ja auch möglich gewesen, auf einem Beetplan die Standorte der Pflanzen einzuzeichnen. Man muss es nur tun.

So kommt man leicht in Versuchung, über Tomaten, Gurken, Bohnen etc. nachzudenken. Die warme Erde lockt, aber die Eisheiligen drohen ab dem 11. Mai. Ob man sich dann wärmende Schutzmaßnahmen antun will oder doch noch wartet - das möge jeder mit sich selbst abmachen. Man hat ja so seine Erfahrungen.

Was auch für die Kartoffeln gilt. Sie müssen in die Erde. Letztes Jahr kamen die jungen Triebe durch ein Anhäufeln über den Spätfrost. Wir haben es auch schon mit einem Vlies geschafft, aber 25 Quadratmeter wollten abgedeckt sein. Sicher, die Pflanzen treiben nach, aber man muss sich die traurigen Frostschäden nicht antun. Nicht in diesem Frühling!

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