Pendler überwinden immer größere Distanzen
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Die Arbeitnehmer in Deutschland nehmen immer längere Anfahrten zur Arbeitsstelle in Kauf. Die mittlere Pendeldistanz stieg von 2000 bis 2014 von 8,7 auf 10,5 Kilometer, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg mitteilte. Das entspricht einem Zuwachs von 21 Prozent. Beschäftigte mit hohem Bildungsabschluss und komplexen Tätigkeiten überwinden die größten Entfernungen.
Der Anteil von Berufspendlern mit kürzeren Fahrstrecken zum Job bis 10 Kilometer ist rückläufig. Dagegen steigt der Anteil jener, die zwischen 10 und 50 Kilometern zurücklegen, um zur Arbeit zu kommen. Aus der Studie geht zudem hervor, dass die Entfernung zum Arbeitsplatz für Männer im Schnitt größer ist als für Frauen. So liegt die mittlere Pendeldistanz von Männern bei 12,5 km, die von Frauen bei 8,8 km. Für Frauen ist die mittlere Pendeldistanz aber stärker gestiegen als für Männer (26 Prozent bzw. 18 Prozent).
In Sachsen-Anhalt sind Ungelernte häufig ohne Job
In Sachsen-Anhalt haben Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung das deutschlandweit höchste Risiko, arbeitslos zu werden. Das zeigt eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Demnach waren unter den Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung im vergangenen Jahr 36,8 Prozent arbeitslos. Bundesweit waren es 18,7 Prozent, im Osten 29 Prozent. Bei den Frauen und Männern mit abgeschlossener Berufsausbildung lag die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt dagegen nur bei 6,3 Prozent (bundesweiter Schnitt 3,6 Prozent).
Die Studie ergab zudem große regionale Unterschiede bei der Arbeitslosenquote von Ungelernten: So lag sie im Landkreis Mansfeld-Südharz bei bei 49,5 Prozent (mit Berufsausbildung nur bei 8,7 Prozent). Im Landkreis Börde betrug die Arbeitslosenquote für Ungelernte 27,8 Prozent (nur 4,6 Prozent mit Ausbildung).
Reformationstag als Feiertag?
Die norddeutschen Bundesländer wollen den Reformationstag (31. Oktober) zum Feiertag machen. Die Arbeitgeber wehren sich und drohen mit einer fast vergessenen Regelung, wonach dann die Pflegebeiträge für Arbeitnehmer steigen müssten, und zwar bis zu 265,50 Euro mehr für die Pflegeversicherung.
Die Arbeitgeber berufen sich auf das Pflegeversicherungsgesetz, wonach die Arbeitnehmer in Sachsen mit einem um 0,5 Prozent höheren Pflegeversicherungsbeitrag dafür aufkommen, dass in Sachsen der Buß- und Bettag weiterhin ein Feiertag ist. Überdies läge Deutschland mit bezahlten arbeitsfreien Tagen in Europa bereits an der Spitze. Agenturen/nd
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