- Berlin
- Landratswahl in Spree-Neiße
Schlechte Alternative
MEINE SICHT: Andreas Fritsche zur Stichwahl im Landkreis Spree-Neiße
Es wäre generell schlimm, wenn die AfD eine Landratswahl gewinnen würde. Gelänge es ihr am Sonntag in Spree-Neiße, wäre das besonders schlimm. Denn ihr Kandidat vermittelt nicht den Eindruck, der Aufgabe gewachsen zu sein.
Wenn der Staat so einfach aufgebaut wäre, dass die Köchin ihn lenken könnte, wäre das eine feine Sache. Einstweilen muss ein Landrat zu Beginn seiner Amtszeit zwar nicht alles können. Er kann noch lernen. Aber bestimmte Grundvoraussetzungen benötigt er. In Spree-Neiße ist Steffen Kubitzki (AfD) nicht nur politisch, sondern auch fachlich ungeeignet für den Landratsposten. Er würde sich, seine Partei und den Landkreis blamieren. Ihn einfach mal ans Ruder und abwirtschaften lassen ist aber keine gute Idee. Im Revier, in dem der unabänderliche Ausstieg aus der Braunkohle vorbereitet werden muss, darf die Kreisverwaltung nicht acht Jahre lang gelähmt werden.
Doch wie den erzkonservativen Kubitzki bei der Stichwahl am Sonntag verhindern? Durch ein Kreuz beim konservativen Landrat Harald Altekrüger (CDU)? Ich würde zähneknirschend für Altekrüger stimmen, wenn ich dort wohnen würde. Aber die Alternative zur AfD, die ich mir wünschen würde, ist er nicht.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.