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»Ein kleines Städtchen an der Jagst, dem Fluss. Viel Wald. Eine Basilika. Ein Schloss. 27 000 Einwohner, liebliche Gassen, man spricht schwäbisch. Schön ist es hier. Die Kirchenglocken läuten zum Mittag.« So also sieht die Eichendorffsche Kitsch-Idylle aus, die sich Franz Josef Wagner, der Haus- und Heimatdichter der »Bild«-Zeitung, vorstellt, wenn er von »Heimat« spricht. Was er nicht sagt, ist: Dass der, der in dem kleinen Städtchen nicht pariert, rasch den Knüppel zu spüren bekommt. Dass zwischen den Flüsschen und Wäldchen das Denken erloschen und die Empathielosigkeit der Alltag ist. Dass das Schloss nicht uns und nicht Ihnen gehört. Dass unter den 27 000, die täglich schwäbelnd durch die lieblichen Gassen streifen, nicht wenige sind, die lieber heute als morgen den Ausländer und andere Volksschädlinge fortgeschafft oder eliminiert haben wollen. Und dass die Kirchenglocken von gefährlichen Sektenführern geläutet werden. Nein, schön ist es nicht hier. tbl
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