Werbung

Siemens bleibt - ein bisschen

Konzern zieht Schließungspläne für Görlitz zurück. Stellenabbau kommt wohl doch

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das Aus für Siemens in Görlitz ist abgewendet. Nach zähem Ringen hat sich der Mischkonzern mit Gewerkschaft und Betriebsrat auf Eckpunkte für die geplanten Einschnitte in der Kraftwerkssparte geeinigt. Die umstrittene Schließung des Görlitzer Werkes ist demnach vom Tisch. Dagegen soll der Standort in Offenbach »perspektivisch« aufgegeben werden, wie Siemens am Dienstag in München mitteilte. Für das Werk in Leipzig, das ebenfalls von der Schließung bedroht war, werde nun auch ein Verkauf geprüft.

»Das ist eine sehr gute Nachricht für die Siemensianer in Sachsen, für ihre Familien und für die gesamte Region«, sagte Regierungschef Michael Kretschmer (CDU). Zum Standort Leipzig liefen intensive Gespräche, in die auch Vorschläge der Belegschaft einfließen sollen. Kretschmer dankte Siemens-Chef Kaeser: »Für ihn stehen nicht nur Kennzahlen, sondern auch die Menschen im Vordergrund.«

Die IG Metall in Ostsachsen sprach von einem »vollen« Erfolg. Das vorliegende Eckpunktepapier schließe betriebsbedingte Kündigungen aus und beinhalte die klare Kompetenzzuweisung für die Industriedampfturbine, erklärte der ostsächsische IG-Metall-Chef Jan Otto. Laut Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) müssen in Görlitz wohl dennoch Arbeitsplätze abgebaut werden. Oberbürgermeister Siegfried Deinege (parteilos) sagte, nun könne man sich der Zukunft widmen.

Auch in Berlin herrschte Erleichterung vor. Die IG Metall sieht »bessere Zukunftsoptionen« für die ebenfalls von Schließung bedrohten Beschäftigten des Dynamowerks und für die im Gasturbinenwerk. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) erklärte gegenüber »nd«: »Wir erwarten Innovationen, um mit neuen Produkten in der Energiewelt von morgen anzukommen und somit Arbeitsplätze zu sichern.« nd/mit Agenturen Seite 16

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.