Liebe SPD, mehr Zukunft wagen!

Jérôme Lombard wünscht sich neue Impulse von der SPD-Spitze.

  • Jérôme Lombard
  • Lesedauer: 2 Min.

»In zentralen Fragen handlungsunfähig«: Der Bildungsstaatssekretär und noch Vize-Vorsitzende der Berliner SPD, Mark Rackles, spart nicht mit deutlichen Worten in Richtung Führungsspitze seiner Partei. Nachdem Rackles Anfang Mai angekündigt hatte, nicht erneut für den Landesvorstand zu kandidieren, bekräftigt er jetzt in einem Interview seine Kritik.

Rackles hat in Vielem Recht. Der nach der Wahlschlappe bei den Bundestagswahlen viel beschworene Erneuerungsprozess der Partei ist noch nicht in Gang gekommen. In Berlin ist die SPD jüngsten Umfragen zufolge erstmals hinter die LINKE gerutscht. Die Rolle der Sozialdemokraten als »die« führende Hauptstadtpartei wankt gewaltig. Und eine die Menschen begeisternde Zukunftsvision ist weit und breit nicht in Sicht. An der Basis und bei den Jusos gibt es viele spannende Ideen, wie sich die Hauptstadt-SPD inhaltlich neu aufstellen könnte. Die SPD müsse »jünger, weiblicher und migrantischer« werden, hatte Rackles gefordert. Doch was nützt es, wenn viele in der Partei diese Forderung teilen, die Führungsspitze den Erneuerungsideen aber mehr als skeptisch gegenübersteht?

Die SPD braucht für ihre Erneuerung nicht nur die Debatte von unten, sondern auch Impulse von oben. Beim Landesparteitag Anfang Juni stellt sich Müller ohne Gegenkandidaten als Parteichef zur Wiederwahl. Das ist schade, gibt es in der Partei doch durchaus Leute mit Führungsambitionen - wie etwa Fraktionschef Raed Saleh - die deutlich stärker für einen Aufbruch stehen, als der Regierende.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.