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Blutiger Tag im Gazastreifen

Bei Protesten am Grenzzaun zu Israel sterben mehrere Dutzend Menschen / Neue US-Botschaft in Jerusalem eröffnet

  • Lesedauer: 2 Min.

Gaza. Schon Stunden vor der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem ist es am Montag zu heftigen Protesten der Palästinenser mit vielen Toten gekommen. Mindestens 41 Personen wurden bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten an der Grenze zu Israel erschossen. Rund 1700 Menschen seien verletzt worden.

Nach Angaben der israelischen Armee beteiligten sich mehr als 35.000 Menschen an zwölf verschiedenen Orten an den Protesten am Grenzzaun. Palästinenser hätten Brandbomben und explosive Gegenstände auf Soldaten geworfen, hieß es in einer Stellungnahme. An der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen setzten schon gegen Mittag zahlreiche Palästinenser Reifen in Brand; dichter schwarzer Rauch stieg in den Himmel. Nach Berichten von Augenzeugen versuchten mehrere Männer, den Grenzzaun zu Israel zu durchschneiden.

Die israelischen Nachbarstaaten Jordanien und Ägypten haben die eskalierende Gewalt im Gazastreifen verurteilt. Es handle sich um »exzessive Gewalt gegen wehrlose palästinensische Menschen«, sagte der jordanische Regierungssprecher Mohammed al-Momani am Montag. Dies sei ein »Verbrechen«. Das Außenministerium in Ägypten verurteilte die Bekämpfung »von unbewaffneten palästinensischen Zivilisten von den israelischen Besatzungstruppen«.

Anlass der Proteste ist die Verlegung der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Am Nachmittag wurde am neuen Standort der Betrieb aufgenommen. US-Präsident Donald Trump erklärte in einer Videobotschaft aus Washington, die während der Eröffnungszeremonie übertragen wurde, sein Land bleibe einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten verpflichtet. Er betonte zugleich, wie »jede andere souveräne Nation« habe Israel das Recht, über den Sitz seiner Hauptstadt zu entscheiden.

Trump hatte im Dezember Jerusalem als Hauptstadt des israelischen Staates anerkannt und zugleich die Verlegung der Botschaft von Tel Aviv beschlossen. Er sagte nun in seiner kurzen Videoansprache: »Unsere größte Hoffnung ist der Frieden«.

Die Botschaftseröffnung fand unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt. In Anwesenheit von 800 Gästen enthüllte Trumps Tochter und Beraterin Ivanka Trump eine Tafel und ein Siegel an dem bisherigen Konsulatsgebäude.

Die Botschaftsverlegung ist ein Affront historischen Ausmaßes für die Palästinenser, die den Ostteil von Jerusalem als Hauptstadt ihres eigenen Staates betrachten. Die Entscheidung der USA wurde auch international scharf kritisiert.

Die radikalislamische Hamas rief zu Protesten auf. Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation vor, sie missbrauche die Proteste zu Anschlagsversuchen an der Grenze. Die Armee betont, sie schieße nur im Notfall und auch dann nur auf die Beine. Agenturen/nd

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