Preisregen
Goldene Palme
Mit der Vergabe der Goldenen Palme an den japanischen Regisseur Hirokazu Kore-eda für sein Familiendrama »Shoplifters« ist am Samstagabend das 71. Filmfestival von Cannes zu Ende gegangen. Den Grand Prix verlieh die Jury unter Vorsitz der australischen Schauspielerin Cate Blanchett an den Amerikaner Spike Lee und seine Satire »BlacKkKlansman« über einen Afroamerikaner, der den Ku-Klux-Klan unterwandert. Eine weibliche Regisseurin, auf dem Festival stets unterrepräsentiert, erhielt in Cannes den Spezialpreis: Nadine Labaki (Libanon) nahm ihn für »Capharnaum« entgegen, in dem sie Kinderarmut in Beirut anprangert.
Die beiden Darstellerpreise gingen in diesem Jahr an Außenseiterschauspieler: Die Kasachin Samal Yeslyamova verkörpert in »Ayka« eine ausgebeutete, illegale Migrantin, die ihr Neugeborenes aufgeben muss. Der Italiener Marcello Fonte stellt in »Dogman« einen schüchternen Hunde-Salon-Betreiber dar, der eines Tages gegen seinen Demütiger aufbegehrt.
Als besten Regisseur zeichnete die Jury den Polen Pawel Pawlikowski für seine schicksalshafte Liebesgeschichte »Cold War« aus. Der Preis für das beste Drehbuch schließlich wurde geteilt zwischen dem iranischen Film »3 Faces«, geschrieben von Nader Saeivar und dem in seiner Heimat unter Hausarrest stehenden Jafar Panahi, und Alice Rohrwachers »Happy as Lazarro«.
Eine Goldene Palme ging an Jean-Luc Godard und sein experimentelles Videoessay »Le livre d’ image«. Einer der Hauptgewinner unter den in den Nebensektionen gezeigten Filmen war der belgische Film »Girl« von Lukas Dhont, der als bestes Regiedebüt und für seinen Hautdarsteller ausgezeichnet wurde. epd/nd
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