Arbeitslose bleiben immer länger ohne Job

2011 waren Hartz-IV-Betroffene in Sachsen noch durchschnittlich 584 Tage ohne Job, 2017 waren es schon 680 Tage

  • Lesedauer: 1 Min.

Zwickau. Die Perspektiven für Arbeitslose in Sachsen trüben sich immer mehr. Lag die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit von Hartz-IV-Empfängern 2011 noch bei 584 Tagen, hatten sie 2017 im Schnitt schon 680 Tage keinen Arbeitsplatz mehr. Bundesweit betrug der Wert 650 Tage. Die Zahlen stammen aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit, die von der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (LINKE) aus Zwickau ausgewertet wurden.

»Die Perspektivlosigkeit für Hartz-IV-Beziehende hat in den letzten Jahren zugenommen. Dass die Dauer der Erwerbslosigkeit im Hartz-IV-System steigt, ist ein blamables Ergebnis für die verschiedenen Bundesregierungen und leider logische Konsequenz des arbeitsmarktpolitischen Stillstands«, sagte Zimmermann. Seit 2010 seien die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit drastisch gekürzt.

»Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung Millionen Menschen aufs Abstellgleis schiebt und sie ihrem Schicksal überlässt. Es muss dringend erheblich mehr Geld für Unterstützungsleistungen zur Verfügung gestellt werden«, forderte die Politikerin: »Hartz IV muss abgeschafft und durch eine sanktionsfreie existenzsichernde Mindestsicherung ersetzt werden.« Grundsätzlich werde eine Förderung gebraucht, die sich an den Interessen Erwerbsloser ausrichtet und sie unterstützt, »anstatt ihnen zu misstrauen und sie zu drangsalieren«. dpa/nd

Lesen Sie weitere aktuelle Meldungen und Artikel im Stream auf ndDirekt.​

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.