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Trumps Rückzieher
Peter Kirschey über das geplatzte Treffen USA - Nordkorea
Es kam nicht unerwartet: US-Präsident Donald Trump hat einen Rückzieher gemacht. Nun wird es vorerst nichts aus dem Treffen am 12. Juni in Singapur zwischen dem »Raketenmann auf Selbstmordmission« (Trump über Kim) und der »geistig umnachtete senile Amerikaner« (Kim über Trump). Vermutlich war es anfangs eine Schnapsidee des US-Präsidenten, geprägt von Größenwahn und Arroganz, mit Kim sprechen zu wollen und zu glauben, alles läuft nach seiner Laune. Wenn ich mit dem Finger schnipse, tanzt die Welt. Nordkorea ist den Amerikanern mit dem Rückbau seines Atomtestgeländes sehr weit entgegen gekommen. Aber: Die Aufgabe atomarer Versuche bedeutet nicht die Aufgabe der atomaren Aufrüstung. An diesem Punkt haben beide Seiten aneinander vorbeigeredet.
Die Nordkoreaner wollen eine amerikafreie koreanische Halbinsel, die Amerikaner ein Nordkorea ohne Atomwaffen - auf diese einfache Formel lassen sich die Ziele für ein amerikanisch-nordkoreanisches Gipfeltreffen zusammenfassen. Doch weder der eine noch der andere wird in diesen elementaren Fragen einseitig zurückweichen. Nach der Absage aus Washington dürfte der Ton aus Pjöngjang wieder rauer werden. Denn Kim Jong Un wird sich in seiner Ausfassung bestätigt fühlen, dass den Amerikanern einfach nicht zu trauen ist.
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