Der letzte große Auftrag

Vor ihrem Abschied von den deutschen Handballerinnen will Anna Loerper noch die EM-Qualifikation schaffen

  • Chris Lugert
  • Lesedauer: 2 Min.

Noch drei Spiele, dann ist Schluss für Anna Loerper. Damit die Abschiedsfeier der Kapitänin der deutschen Handballerinnen auch wirklich zu einer ausgelassenen Party wird, gilt es für die 33-Jährige, noch einen letzten Auftrag zu erfüllen: Beim Abschluss der EM-Qualifikation soll, nein muss das Ticket für die Endrunde in Frankreich gelöst werden. »Wir haben das Ziel, die Quali zu schaffen. Bis dahin denke ich nicht minütlich an den Abschied. Dafür habe ich ab Samstag Zeit«, sagte Loerper mit Blick auf die Spiele am Donnerstag in Litauen und am Sonnabend in Gummersbach gegen die Türkei. Endgültig Schluss macht die Spielmacherin nach 13 Jahren in der DHB-Auswahl dann kommende Woche bei einem Freundschaftsspiel in München gegen Polen.

Doch zunächst gilt die volle Konzentration ihren letzten beiden Pflichtspielen. Die EM-Qualifikation könnte bereits am Donnerstag mit einem Sieg in Alytus perfekt gemacht werden, sollte die Türkei im Parallelspiel der Gruppe nicht gegen Tabellenführer Spanien gewinnen. Ansonsten kommt es zum Endspiel gegen die Türkinnen. Deutschland belegt derzeit den zweiten Platz, der zur Teilnahme in Frankreich berechtigen würde. Alles in der eigenen Hand also für das Team von Bundestrainer Henk Groener. »Das Ziel ist klar: Wir wollen in den beiden Spielen die EM-Qualifikation perfekt machen«, sagte der Niederländer im Vorfeld. Ein Scheitern käme einer Blamage gleich: Bislang hat Deutschland immer die EM-Endrunde erreicht.

Doch das Team ist gewarnt: Im Hinspiel gegen Litauen Ende September hatten sich die DHB-Frauen zu einem mühevollen 26:26-Unentschieden gekämpft. »Litauen hat uns einiges abverlangt. Erst in letzter Sekunde haben wir uns den wichtigen Punkt geholt«, sagte Loerper. In Alytus erwartet die Rückraumspielerin der SG BBM Bietigheim einen Gegner, der »zu Hause mit Dampf« kommen wird. Seit dem letzten Aufeinandertreffen aber habe sich die Mannschaft verändert, betont Loerper. Im Januar übernahm Groener als Bundestrainer das Amt von Michael Biegler, das Selbstvertrauen ist nach zwei guten Spielen gegen Spanien gestiegen. »Es wird ein schwieriges Spiel, aber wir wollen die zwei Punkte holen«, sagte Loerper. Vor einem möglichen Endspiel gegen die Türkei sei ihr jedoch auch nicht bange. Im Oktober hatte Deutschland deutlich mit 30:16 gewonnen. SID/nd

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