Streit um ein Krebsmedikament
BGH-Urteil
Mit diesem Urteil fallen auch in Zukunft einzelimportierte Medikamente nicht unter die deutsche Arzneimittelpreisverordnung. Die Stadt-Apotheke Freital hatte 2013 das Krebsmedikament Kadcyla, das damals noch nicht am deutschen Markt erhältlich war, über die ilapo Internationale Ludwigs-Arzneimittel GmbH & Co. KG in München importiert. Die Barmenia befand den Preis im Vergleich zum Einkaufspreis für zu hoch und klagte. Apotheke und ilapo müssten sich an die deutsche Arzneimittelpreisverordnung halten. Danach gelten für den Großhandel folgende Regeln: Er erhält einen Festzuschlag von 70 Cent und einen proportionalen Zuschlag von höchstens 3,15 Prozent vom Herstellerabgabepreis, allerdings nach oben durch 37,80 Euro begrenzt.
Das Landgericht Dresden hatte der Krankenversicherung Recht gegeben. Das Oberlandesgericht Dresden schloss sich dagegen der Argumentation der Apotheke an und kassierte das Urteil. Nun hat der BGH nicht nur im Sinne der Apotheken und Importeure von Medikamenten entschieden, sondern vor allem auch für Patienten, die an seltenen und /oder schweren Krankheiten leiden und für die importierte Arzneien oft eine überlebenswichtige Frage sind. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.