Tragische Mordfälle

Johanna Treblin über das Tötungsdelikt an der 14-jährigen Susanna

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 1 Min.

Im pfälzischen Lambrecht stehen derzeit drei Tatverdächtige vor Gericht. Sie sollen 2015 zwei Bewohner eines Seniorenheimes umgebracht haben. Ende Mai wurde in Berlin eine Frau festgenommen, die in der gemeinsamen Wohnung ihren 65 Jahre alten Mann getötet haben soll. Schon einmal von den Fällen gehört? Vermutlich nicht. Sie waren Randnotizen in den Polizeimeldungen.

2379 Morde und Totschläge gab es im Jahr 2017. Statistisch sind das 6,5 Taten pro Tag. Die wenigsten davon schaffen es in die Medien, allenfalls die lokale Zeitung widmet ihnen eine kurze Nachricht - wenn nicht etwas weniger Alltägliches oder etwas Spektakuläreres dazwischen kommt. Selten sind Kinder Opfer in einem Tötungsdelikt - als 2015 der sechsjährige Elias und wenig später der vierjährige Mohamed ermordet wurden, sorgten die Taten zu Recht für überregionale Schlagzeilen. Im Dezember 2017 wurde die 15-jährige Mia in Kandel, nun die 14-jährige Susanna in Wiesbaden ermordet. Es sind tragische Fälle, und so wie der Mord an Mia, muss auch jener an Susanna aufgeklärt und der Täter bestraft werden. Sachlich und frei von Pauschalisierungen, die vielerorts nun angestimmt werden, weil in diesen beiden Fällen Flüchtlinge die Täter waren (Mia) oder gewesen sein sollen (Susanna).

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