Fragwürdiger Gehaltswettlauf

Martin Kröger über den Personalmangel in der Region

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Berliner Beamten sind im bundesweiten Vergleich - gerade bei den unteren Besoldungsgruppen - weiter abgehängt. Zwar gab es zum 1. Juni mehr Geld, aber bis die Beschäftigten des Landesdienstes so viel wie ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Bundesländern verdienen ist, es noch ein weiter Weg.

Doch nicht nur in Berlin sucht man händerringend nach mehr Erziehern, Lehrern, Polizisten und Verwaltungsfachleuten, sondern auch gleich nebenan in Brandenburg. Rot-Rot-Grün in Berlin und Rot-Rot in Brandenburg liefern sich derzeit einen Wettbewerb um das beste Personal. Natürlich mischt dabei auch der Bund mit, der noch bessere Gehälter zu bieten hat. Für die Beschäftigten ist das im Prinzip nicht schlecht, eine Erzieherin beispielsweise, die im Berliner Umland arbeitet statt in der Hauptstadt, bekommt rund 400 Euro mehr - pro Monat. Das summiert sich und wiegt Pendelstress auf, den die Wahl der Arbeitsstelle mit sich bringt.

Für die jeweilige Landesregierung dagegen hat der regionale Wettbewerb um die Beschäftigten Nachteile. Längst ist ein Überbietungswettbewerb im Gange. Brandenburg hat nach den Berliner Besoldungserhöhungen nun angekündigt, die Einstiegsgehälter etwa für Grundschullehrer ebenfalls zum 1. Januar 2019 erhöhen zu wollen. Obwohl in beiden Bundesländern Mitte-links-Bündnisse regieren, hört beim Thema Personal die politische Freundschaft auf. Dabei könnte bei Ausbildung und Anstellung ein gemeinsames Vorgehen für beide Länder von Vorteil sein.

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