EU erhöht Ausbauziel für Erneuerbare

Bis 2030 soll der Anteil auf 32 Prozent steigen

  • Lesedauer: 2 Min.

Straßburg. Der Anteil erneuerbarer Energien soll in der Europäischen Union bis 2030 auf knapp ein Drittel steigen. Darauf einigten sich EU-Parlament und Mitgliedstaaten am Donnerstagmorgen. »Deal! Neues 32-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien bis 2030«, twitterte EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete. Die Unterhändler beschlossen außerdem das Ende von Palmöl in Biosprit und mehr Freiheiten für Bürger, die Strom erzeugen.

Die EU hofft, mit der Einigung den Zielen des Pariser Klimaabkommens näher zu kommen. Außerdem verspricht sie sich mehr Arbeitsplätze und niedrigere Energiekosten für Verbraucher. Auch soll Europa weniger abhängig von Energieimporten werden.

Die Verhandlungen in Straßburg gingen bis spät in die Nacht. Die Donnerstagmorgen erzielte Einigung betrifft auch die Verwendung von Palmöl in Biosprit, wofür in Südostasien ganze Wälder gerodet werden. Bis 2030 soll die Nutzung im EU-Transportwesen schrittweise beendet werden.

Peter Liese, umweltpolitischer Sprecher der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, begrüßte die Beschlüsse: Darin eingebettet werde die Energiewende in Deutschland »preiswerter und einfacher«. Auch Martina Werner (SPD) sieht in der Einigung einen Fortschritt, bedauerte jedoch, dass die Ambitionen des Parlaments zurückgeschraubt werden mussten, um einen Kompromiss zu erzielen. Es wollte den vorgeschriebenen Anteil erneuerbarer Energien 2030 bei 35 Prozent ansetzen, die nationalen Regierungen bei 27 Prozent. Die Einigung sieht nun 32 Prozent und eine Revisionsklausel vor - in fünf Jahren kann das Ziel noch einmal angehoben werden.

Kritik kam hingegen von Umweltverbänden: »Es sind viel ehrgeizigere Maßnahmen nötig, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen«, erklärte das Climate Action Network Europe. Kritisiert wurde zudem der zu späte Ausstieg aus der Palmölnutzung.

Lob gab es hingegen für die Einigung, dass Bürger, kleinere Unternehmen und Kooperativen künftig das Recht haben, eigene Energie aus erneuerbaren Quellen zu produzieren, zu nutzen und zu verkaufen, ohne dass hohe Zahlungen an Netzbetreiber oder bürokratische Hürden dies erschweren. Separate Gespräche zu Vorgaben zur Energieeffizienz endeten ohne Kompromiss. AFP/nd

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