Köpenicker Blutwoche
Als ein Höhepunkt des frühen NS-Terrors in Berlin ging die »Köpenicker Blutwoche« Ende Juni 1933 in die Geschichte ein. SA-Männer verschleppten Hunderte Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen, Kommunisten und Kommunistinnen, Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen, aber auch Juden und Jüdinnen in »Sturmlokale« und ins ehemalige Amtsgerichtsgefängnis, wo sie schwer misshandelt wurden. Mindestens 23 Menschen starben. Die Gewalt fand nicht anonym im geschlossenen Raum statt, sondern unter den Augen der Öffentlichkeit. Die Nationalsozialisten drangen in Arbeitersiedlungen ein, durchsuchten Arbeitersportvereine und lösten deren Zeltlager auf. Damit zerstörten sie nachhaltig die Arbeiterkultur im Südosten der Reichshauptstadt.
85 Jahre nach den Ereignissen wird am kommenden Samstag, den 23. Juni, der Hamburger Historiker Yves Müller während einer DenkMalTour des Vereins Helle Panke an die Opfer erinnern und die Täter benennen. Der Rundgang führt an die ehemaligen Wohnorte der gemeuchelten Arbeiter im Elsengrund und schließt mit einem Besuch der Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche ab, durch die es eine spezielle Führung gibt. Treffpunkt für Interessierte ist der S-Bahnhof Köpenick (14 Uhr, Unkostenbeitrag 3 €). nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.