Lederer warnt vor Boykott
Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hat anti-israelische Aufrufe gegen das Festival Pop-Kultur, das Mitte August stattfindet, kritisiert. Der Boykott von Kunst und kulturellem Austausch sei kein sinnvolles Mittel, um in einem »komplexen Konflikt« Veränderung und Annäherung zu erreichen, hieß es in einer Mitteilung des vom Senat geförderten Festivals. »Boykottaufrufe gegen Israel sind von Dämonisierung und Doppelstandards geprägt, sie bedienen und befördern antisemitische Denkmuster«, erklärte Lederer.
Auch in diesem Jahr sieht sich das Festival um Musicboard-Chefin Katja Lucker mit Boykott-Aufrufen konfrontiert. Der US-Musiker John Maus sowie die Briten Shopping, Richard Dawson & Band und Gwenno hatten ihre Teilnahme abgesagt. Das Festival bekräftigte, dass es sich von solchen Aktionen nicht einschüchtern lasse. Anlass für den Boykott ist die Unterstützung des Festivals durch die Botschaft Israels, die 1200 Euro für Unterkunft und Reisekosten für drei Künstler beisteuert. Hinter dem Boykott-Aufruf steht die Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen). Sie begründet ihre Aktivitäten mit der Politik Israels gegenüber den Palästinensern. Roger Waters (Pink Floyd) und Brian Eno (Roxy Music) sind prominente Fürsprecher der Organisation, die von Israel als antisemitisch eingestuft wird.
Lederer wird zum Thema bei der Eröffnung der vierten Festivalsausgabe mit der israelischen Autorin Lizzie Doron diskutieren. Rund 100 Konzerte, DJ-Sets, Ausstellungen, Installationen, Talks und Filme sind in der Kulturbrauerei geplant. dpa
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.