Was der Bürger alles so will

Markus Drescher über eingeschränkte Lernfähigkeit von Politikern

Der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer weiß es, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch und Bundesinnen- und Heimatminister sowie CSU-Chef Horst Seehofer ja sowieso: was der Bürger will. Und nicht will. Wollen sollen tut er nationale Lösungen zur Flüchtlingsabweisung und sein Kreuz bei der CSU machen. Nicht will der Bürger Angela Merkel. Scheuer, der seine Kompetenz für einen Beitrag zum Flüchtlingsstreit innerhalb der Unionsparteien und der Europäischen Union vermutlich aus dem Amt des niederbayerischen CSU-Bezirkschefs zieht, weiß demnach laut Agenturmeldung, dass die Geduld der Bürger weitgehend erschöpft sei.

Bei derlei unbelegten, dafür aber für allgemeingültig erklärten und als unumstößlich dargestellten Behauptungen spart man sich zwar so etwas lästiges wie Argumente und Fakten, sieht dafür aber mitunter relativ alt aus, sobald jemand beim Bürger nachfragt - wie das Meinungsforschungsinstitut Forsa bei bayern- und bundesweit mehreren tausend Personen in der vergangenen Woche (Ergebnisse siehe Seite 6).

Kurz zusammengefasst: Der versuchte Putsch von rechts gegen die Kanzlerin, das Fahrenlassen jeglichen Anstands und die Verbrüderung mit anderen europäischen Rechtsextremen kommt beim Wähler nicht ganz so gut an - außer, sie sind für die AfD. Die Geduld könnte tatsächlich am Ende sein: mit der CSU.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -