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Umweltschutz mit dem Geldbeutel
Grit Gernhardt fände eine Steuer auf Plastikprodukte sinnvoll
Eigentlich wollen wir alle in einer gesunden Umwelt leben, sauberes Wasser trinken und schadstofffreie Lebensmittel essen. Nur: Viel dafür tun wollen die meisten dann doch nicht - weil das bedeutet, Abläufe zu verändern oder auf liebgewonnene (Luxus-)Produkte zu verzichten. Um diesen Kreislauf langfristig zu durchbrechen, sind Aufklärungskampagnen sinnvoll. Doch um kurzfristig spürbare Erfolge zu erreichen, hilft nur der Weg über den Geldbeutel. Umweltschädliches Verhalten muss bestraft, umweltfreundliches belohnt werden - das gilt für Verbraucher wie Unternehmen.
Wenn man aber, wie es die Bundesregierung tut, immer wieder vor der Industrie einknickt und auf freiwillige Selbstverpflichtungen wartet, wird sich nicht viel ändern. Um die Abgabe auf Plastiktüten im Einzelhandel wurde lange gerungen, am Ende stand der kleinstmögliche Kompromiss.
Nun hat die Präsidentin des Umweltbundesamts, Maria Krautzberger, sich aus dem Fenster gelehnt: In einem Interview forderte sie neben einem Verbot bestimmter Plastikwaren, wie es die EU plant, die Prüfung einer Steuer auf Kunststoffprodukte. Doch auch wenn der Vorschlag ökologisch sinnvoll ist und das Kaufverhalten der Verbraucher entscheidend verändern könnte, ist eine Umsetzung ohne den Willen der Koalition unmöglich. Bisher fehlt leider der fiskalische Anreiz zum Umweltschutz.
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