Daraa darf nicht Mossul sein

Roland Etzel zum Vormarsch der syrischen Armee im Landessüden

  • Roland Etzel
  • Lesedauer: 1 Min.

Zehntausende syrische Flüchtlinge kehren in ihre Heimatorte im Südwesten zurück - dank einer Vereinbarung zwischen Rebellen und Regierung. Dieses Abkommen hätte es freilich schon eher geben können. Syriens Präsident Assad hatte es vor Monatsfrist angeboten, aber die meisten Bandenführer hatten, befeuert durch ihre Mentoren vor allem aus Saudi-Arabien, brüsk abgelehnt. Was folgte, war eine russisch-syrische Offensive am Boden und in der Luft, die zum jetzigen Ergebnis führte.

Die westlichen Staaten beklagten wortreich das Elend der Zivilbevölkerung im Raum Daraa. Das ist nicht zu übersehen und muss trotzdem als heuchlerisch bezeichnet werden. Es wird auch in Berlin gar nicht bestritten, das es sich bei den Rebellen um dschihadistische, islamisch-fundamentalistische Gruppierungen handelt - ähnlich oder gar identisch mit jenen Formationen, die mit Hunderten vor allem US-amerikanischen Bombenangriffen 2017 aus Mossul in Irak vertrieben wurden.

Die Befreiung Mossuls wurde genau heute vor einem Jahr verkündet. Zivile Opfer hat es damals viele gegeben. Als Erfolg wurde es im Westen dennoch gewertet. Und das zu recht, weil es ein Sieg über die Terrorbande »Islamischer Staat« war. Warum aber will man in Berlin das nicht auch in Daraa anerkennen? Weil die Russen geholfen haben?

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.