Pilotenstreik bei Ryanair in Irland
Billigairline bisher nicht zu Zugeständnissen bereit
Dublin. Der irische Billigflieger Ryanair hat wegen des größten Pilotenstreiks seiner Geschichte am Donnerstag Flüge in Irland gestrichen. Ryanairs Heimatflughafen Dublin listete um sechs Uhr gestrichene Verbindungen zu 16 Zielen auf, darunter London, Birmingham und Manchester. Auch Flüge nach Dublin fallen aus. Ryanair hatte bereits angekündigt, dass wegen des auf 24 Stunden angesetzten Streiks bis zu 30 seiner 290 Flüge an irischen Flughäfen nicht stattfinden würden.
Ryanair bezeichnete drohende Auswirkungen des Streiks in Irland als »begrenzt«. Allen Kunden würden Alternativen oder eine Kostenrückerstattung angeboten.
Die irische Gewerkschaft Forsa, zu der die irische Pilotengewerkschaft IALPA gehört, teilte auf Twitter mit, dass der Pilotenstreik wie geplant um ein Uhr nachts (Ortszeit) begonnen habe. Forsa hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass ein letztes Gespräch mit Ryanair nach nur »sehr geringe Fortschritte« gebracht habe.
Auch die an zehn deutschen Basen stationierten Ryanair-Piloten sollen darüber abstimmen, ob sie für ihre Forderungen nach höherer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen in einen unbefristeten Ausstand treten würden. Mit dem Ergebnis ist der deutschen Vereinigung Cockpit (VC) zufolge nicht vor Ende Juli zu rechnen. Im Dezember hatten Ryanair-Piloten in Deutschland die Arbeit für einige Stunden niedergelegt, ohne dass der Flugverkehr dadurch stark gestört wurde.
Am deutschen Hunsrück-Flughafen Hahn wirkte sich der irische Streik am Donnerstag noch nicht aus: »Wir haben heute bislang keinen einzigen gecancelten Flug der Ryanair«, teilte der Airport mit. Die Urabstimmung der IALPA sei nur im Namen einiger Hundert irischer Piloten gewesen. Auch deutsche Kollegen liegen im Streit mit der Billigfluglinie. Die europäischen Ryanair-Piloten stünden geschlossen hinter den Forderungen der RTPG (Ryanair Transnational Pilot’s Group) und den nationalen Pilotengewerkschaften, hieß es in einer Pressemitteilung von VC. »Der heutige Donnerstag wird ein Weckruf für Ryanair in seinem Heimatmarkt«, sagte VC-Vorstand Janis Schmitt. Agenturen/nd
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