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Beute falscher Fachzeitschriften
Steffen Schmidt über Nebenwirkungen des Wettbewerbs im Wissenschaftsbetrieb
Wer im Wissenschaftsbetrieb Karriere machen will, braucht im Zeitalter der Rankings und Zitierungsstatistiken vor allem eines: Veröffentlichungen in Fachzeitschriften. Und das wird angesichts der Vielzahl von Wissenschaftlern nicht einfacher. Und so müssen renommierte Zeitschriften trotz Vorveröffentlichung im Internet und Schaffung spezialisierter Ableger viele Studien ablehnen. Auch wenn dabei nicht nur mangelhafte Arbeiten unter den Tisch fallen, stärkt die Auslese die Reputation der Fachblätter und jener Wissenschaftler, die durchkommen. Zusätzlich kompliziert wird der Wettbewerb um Publikationen, seitdem die traditionellen Verlage ihre Abonnements derart verteuert haben, dass in der Wissenschaft eine Gegenbewegung in Gang kam: Open Access. Da bezahlt die Forschungseinrichtung für Publikation und Begutachtung und die Leser nutzen die Texte umsonst.
Findige Geschäftsleute sahen da ein profitables Feld. Ihre Internet-Journale mit gelehrt klingenden Titeln bieten die Veröffentlichung praktisch aller Texte gegen Bezahlung an. Und so mancher junge Wissenschaftler, der nicht bei den großen Fachzeitschriften zum Zuge kam, fiel darauf herein, wie aktuelle Untersuchungen zeigen. Leicht ist die Kenntnis der schwarzen Schafe nicht angesichts der Unzahl von Zeitschriften. Schon die größten seriösen Verlage vertreiben mehr als zehntausend verschiedene Fachzeitschriften.
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