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Geschosse aus Gaza treffen israelisches Grenzgebiet
Israel denkt über Militäroffensive in Gaza nach / Palästinenser fordern ein Ende der Seeblockade
Tel Aviv. Wenige Tage nach Verkündung einer Waffenruhe ist die Lage im Gazastreifen erneut eskaliert. Mutmaßlich feuerten militante Palästinenser in der Nacht zum Donnerstag neun Geschosse in das israelische Grenzgebiet, wie die israelische Armee mitteilte. Am Mittwochabend seien bei israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen drei Mitglieder der dort herrschenden Hamas getötet worden.
Israels Sicherheitsminister Gilad Erdan sagte dem Rundfunk am Donnerstag, eine »breitere Militäroffensive« im Gazastreifen rücke offenbar näher. »Wir nähern uns wegen des Verhaltens der Hamas leider mit Riesenschritten einer Situation, in der die Armee eine breite Operation starten muss.« Vier Jahre nach dem Gaza-Krieg sei die Situation für Einwohner des israelischen Grenzgebiets angesichts ständiger Angriffe »unerträglich«.
Die israelische Armee teilte mit, am Mittwochabend seien sieben Militärposten der Hamas mit schweren Geschützen beschossen worden. Zuvor sei ein israelischer Offizier durch Schüsse an der Grenze mittelschwer verletzt worden.
Der militärische Hamas-Arm teilte nach den Angriffen mit, seine Kämpfer seien in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden und kündigte Rache gegen Israel an.
Es war die erste größere Eskalation seit dem Wochenende, als ein israelischer Soldat und vier Palästinenser getötet wurden. Die Hamas hatte danach in der Nacht zum Samstag eine Waffenruhe verkündet. Ägypten und die Vereinten Nationen bemühen sich immer wieder um eine Beruhigung der angespannten Lage. Israel hatte den seit zwei Wochen geschlossenen Warenübergang in den seit mehr als zehn Jahren blockierten Küstenstreifen am Dienstag wieder teilweise geöffnet.
Seit Ende März wurden bei Protesten und Konfrontationen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza rund 150 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet. Die Palästinenser fordern ein Ende der Gaza-Blockade und ein Rückkehrrecht in das israelische Staatsgebiet. dpa/nd
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