Eine Utopie wird wahr

Lange Wartezeiten sollen der Vergangenheit angehören

  • Jérôme Lombard
  • Lesedauer: 2 Min.
Zeitnah und unbürokratisch einen Termin beim Bürgeramt zu bekommen - das klang im letzten Sommer noch reichlich utopisch. Wartezeiten von mehreren Wochen waren der absolute Standard, im schlimmsten Fall musste man für seine Passverlängerung oder die neue Wohnungsanmeldung auch noch ans andere Ende der Stadt fahren.
Die rot-rot-grüne Koalition hatte sich letzten Herbst ein hehres Ziel gesetzt: Bis Ende des Jahres sollten alle Berlinerinnen und Berliner maximal vierzehn Tage warten müssen, bis sie ihre Anliegen beim Bürgeramt erledigen können. Dieses Ziel wird nun kontinuierlich erreicht.
Und es könnte bald noch besser werden: Mit dem neu entwickelten Online-System soll die Terminbuchung schneller und einfacher werden. Man soll nicht mehr ewig suchen müssen, wo ein passender Termin frei ist. Das System wird intelligent und sucht selbstständig nach den Wünschen des Nutzers. Es erinnert einen sogar per SMS oder E-Mail daran, dass der Termin bevorsteht. Das Schreckgespenst Berliner Verwaltung könnte seinen Grusel damit zumindest teilweise verlieren. Teilweise, weil es immer noch lange dauern wird, bis der neue Personalausweis endlich da ist. Teilweise, weil bisher nur die Bürgerämter von der digitalen Modernisierung profitieren.
Wer ein Auto zulassen will, kann angesichts der sich entspannenden Situation an den Bürgerämtern nur mit den Schultern zucken. Autobesitzer warten nach wie vor bis zu vier Wochen auf einen Termin bei der Kfz-Zulassungsstelle. Insbesondere für Bus- und Transportunternehmen ist es fatal, so lange auf die Zulassung eines neuen Fahrzeugs warten zu müssen. Für sie hat der Verwaltungs-Grusel absehbar noch kein Ende.
Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!