Sommer schafft mehr Arbeitslose
Bundesagentur für Arbeit meldet mehr offene Stellen
Nürnberg. Die offizielle Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli auf 2,325 Millionen gestiegen. Das ist jedoch der niedrigste Wert in diesem Monat seit 1990. Im Vergleich zum Vormonat gab es laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) 49 000 Jobsucher mehr, gegenüber 2017 ging die Zahl der Männer und Frauen ohne Arbeit dagegen um 193 000 zurück, wie die BA am Dienstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 5,1 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit habe allein aus jahreszeitlichen Gründen zugenommen, betonte BA-Chef Detlef Scheele. Saisonbereinigt sei die Zahl der Jobsucher gesunken. Die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl lag bei 2,338 Millionen. Demnach waren zuletzt etwa 6000 Menschen weniger ohne Arbeit als im Juni. Die Rückgänge gab es diesmal vorwiegend in Westdeutschland.
Die Unterbeschäftigung, die auch Menschen umfasst, die gerade an einer Weiterbildung teilnehmen, lag bei rund 3,26 Millionen. Sie sank saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat um 12 000. Zugleich gab es im Juli etwa 823 000 offene Stellen - 72 000 mehr als vor einem Jahr.
Die Zahl der Erwerbstätigen lag nach aktuellsten Daten des Statistischen Bundesamtes im Juni bei 44,94 Millionen - das ist ein Plus von 28 000 gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 580 000 Erwerbstätige mehr. Der Anstieg gehe allein auf mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurück. Diese hat nach Hochrechnungen von April auf Mai saisonbereinigt um 43 000 zugenommen. Damit hatten 32,88 Millionen Menschen zuletzt einen regulären Job - 746 000 mehr als ein Jahr zuvor. »Nach den außergewöhnlich starken Anstiegen in den Wintermonaten hat sich das Wachstumstempo verlangsamt«, hieß es von der BA.
Auch in der Eurozone ist die Arbeitslosigkeit tendenziell auf dem Rückzug. Im Juni lag die Arbeitslosenquote bei 8,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Eine Quote unterhalb dieses Werts gab es zuletzt im November 2008. Außerdem revidierte Eurostat die Arbeitslosenquote für Mai von zuvor 8,4 Prozent auf 8,3 Prozent nach unten. Die Länderunterschiede sind aber weiterhin hoch. dpa/nd
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