- Kommentare
- Innenpolitik
Woran Rot-Rot nicht zerbricht
Andreas Fritsche zum Polizeigesetz und zur Asylpolitik in Brandenburg
Mit seinem trockenen Humor ist Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) seit 2014 eine echte Bereicherung für das rot-rote Kabinett in Brandenburg, mit seiner konservativen Politik und seiner knorrigen Art eine ständige Gefahr für den Zusammenhalt in der Koalition. Kaum gibt es Entwarnung bei der umstrittenen Verschärfung des Polizeigesetzes - der Minister signalisierte sein Einlenken, und eine Einigung mit der Linkspartei scheint sich anzubahnen -, da kommt die Nachricht, dass zwei unbescholtene Afghanen in ihre Heimat abgeschoben werden, bevor ihre Klagen gegen die Ablehnung ihrer Asylanträge entschieden sind. Dem Geiste eines Landtagsbeschlusses vom Mai 2017 nach hätte der Innenminister diese Abschiebungen stoppen müssen.
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte Schröter 2014 als harten Hund ins Kabinett geholt, der eine Kreisgebietsreform gegen Widerstände durchsetzen könnte. Von dieser Reform hat Woidke dann aber selbst Abstand genommen. Die LINKE kannte Schröter schon als Landrat in Oberhavel und wusste von Anfang an, was sie politisch von ihm erwarten durfte. Daran wird Rot-Rot nun auch nicht mehr zerbrechen. Das Ende kommt bei der Wahl 2019. Wenn kein Wunder geschieht, verlieren SPD und LINKE dann ihre Mehrheit im Landtag.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.