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Ökologisch und gerecht
Ines Wallrodt über die Modellprojekte für einen besseren Nahverkehr
Manche hatten gehofft, der Dieselskandal könnte das Fukushima in der Verkehrspolitik werden. Diese Hoffnung hat sich bislang nicht erfüllt, wohl aber sind tektonische Verschiebungen zu bemerken. Selbst die nun vorgestellten Modellprojekte für den öffentlichen Nahverkehr in fünf westdeutschen Städten sind bei all ihrer Beschränktheit ein Beleg dafür. Immerhin sah sich der Bund überhaupt gezwungen, einige Millionen für die Modernisierung in die Hand zu nehmen.
Die Ungeduld der Umweltverbände ist dennoch verständlich. Denn für alles, was jetzt bis 2020 als »neu« getestet wird, gibt es längst zig Studien und konkrete Erfahrungen, wenn nicht aus Deutschland, dann aus einem unserer Nachbarländer. Das Verkehrsministerium könnte sich sofort aus alldem die besten Konzepte herauspicken. Nun gehen also noch einmal zwei Jahre verloren. Dabei steht fest: Weniger Luftverschmutzung und ein attraktiver und bezahlbarer öffentlicher Nahverkehr würden nicht nur die Ökobilanz deutlich verbessern, sondern auch zu mehr Gerechtigkeit beitragen. Denn es sind vor allem ärmere Menschen, die an besonders schadstoffbelasteten und lauten Straßen wohnen. Und es sind immer mehr Niedriglöhner, die lange Wege zur Arbeit zurücklegen müssen. Ihnen müssen kostengünstige Alternativen zum eigenen Auto angeboten werden.
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