Anfragen zu Wespen halten Ämter auf Trab
Verstärktes Aufkommen der Insekten verunsichert viele Menschen, doch Experten betonen: Die Tiere sind harmlos
Leipzig. Viele Sachsen sind derzeit wegen der Wespen und Hornissen besorgt. Das Umweltamt erreiche derzeit viele Anfragen zu dem Thema, teilte die Dresdner Behörde mit. Auch in Leipzig ist die Verunsicherung spürbar. »Seit Juni gehen täglich zahlreiche Anrufe zu Wespen und Hornissen beim Amt für Umweltschutz ein«, erklärte ein Stadtsprecher.
Neben Anrufen und Anfragen per E-Mail hätten in Leipzig auch Anträge zur Umsiedlung oder Beseitigung von Hornissennestern zugenommen. Vermutlich steige die Zahl der Anfragen bis September weiter - dann habe die Entwicklung der Nester ihren Höhepunkt, so die Stadt.
Laut Umweltamt in Dresden sind die Tiere harmlos. »Richtig ist, dass alle Wespenarten stechen können. Die Giftzusammensetzung ähnelt sich«, erklärte Christian König vom Umweltamt. Deswegen sei das Gift der Hornisse nicht gefährlicher als das anderer Wespen. Außerdem würden sie normalerweise nur den Bereich um ihr Nest verteidigen.
Der Naturschutzbund Nabu rät zur Ruhe. Wenn die Tiere in der Nähe seien, sollte sich weder hektisch bewegt noch gepustet werden. Im Freien sei es ratsam, Nahrungsmittel abzudecken. Auch könne in etwa fünf bis zehn Metern Abstand zum Tisch abgestelltes Essen die Insekten ablenken.
Laut Leipziger Umweltamt unterliegen grundsätzlich alle Wespenarten dem Naturschutzgesetz. Sie dürfen weder gefangen, verletzt oder getötet noch ihre Nester zerstört werden. Ausnahmen gelten jedoch, wenn Gefahr besteht - beispielsweise für Kinder oder Allergiker. Laut der Krankenkasse Barmer sind mehr als 122 000 Sachsen von einer Insektengift-Allergie betroffen.
Wie hoch die Zahl der Tiere in diesem Sommer tatsächlich ist, ist laut einem Nabu-Sprecher schwer zu sagen. Ohne regelmäßiges Monitoring fehle der Vergleich. Generell ist der diesjährige Sommer aber ideal für Wespen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.