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Klöckners Job
Haidy Damm über die Forderungen nach Dürrehilfen
Die ersten Ergebnisse aus den Bundesländern zu den Ernteausfällen durch Dürre und Überschwemmungen sind alarmierend: Fast drei Milliarden Euro veranschlagen die Betriebe. Viele Höfe stehen vor dem Aus und brauchen finanzielle Unterstützung. Diese Hilfen sind Ländersache, nur bei Ereignissen mit nationalen Ausmaßen springt der Bund ein. Dass die Länder diese Krise allein stemmen können, ist allerdings fraglich.
Doch was ist mit allen anderen Akteuren? Immerhin, die Bodenverwertungsgesellschaft BVVG stundet die Pachtpreise. Doch Biogasbetreiber zahlen Höchstpreise für Mais und verknappen damit zusätzlich die Futtermittel. Schlachthöfe setzen die Erzeuger mit Dumpingpreisen unter Druck. Molkereien senken den Preis für Butter. Die Einkaufspolitik der Supermärkte bleibt unverändert. In dieser Situation könnten sie alle eine aktive Rolle spielen, um die Existenz der Betriebe zu sichern.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will am Mittwoch bekannt geben, ob der Bund finanziell einspringt. In der akuten Notlage wäre das zu begrüßen. Tatsächlich jedoch besteht ihr Job darin, alle Akteure an einen Tisch zu bekommen und zudem langfristig die politischen Weichen zu stellen für eine nachhaltige Landwirtschaft, die so ausgestattet ist, dass sie den Auswirkungen des Klimawandels trotzen kann - ohne Nothilfen.
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