Klöckners Job

Haidy Damm über die Forderungen nach Dürrehilfen

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Die ersten Ergebnisse aus den Bundesländern zu den Ernteausfällen durch Dürre und Überschwemmungen sind alarmierend: Fast drei Milliarden Euro veranschlagen die Betriebe. Viele Höfe stehen vor dem Aus und brauchen finanzielle Unterstützung. Diese Hilfen sind Ländersache, nur bei Ereignissen mit nationalen Ausmaßen springt der Bund ein. Dass die Länder diese Krise allein stemmen können, ist allerdings fraglich.

Doch was ist mit allen anderen Akteuren? Immerhin, die Bodenverwertungsgesellschaft BVVG stundet die Pachtpreise. Doch Biogasbetreiber zahlen Höchstpreise für Mais und verknappen damit zusätzlich die Futtermittel. Schlachthöfe setzen die Erzeuger mit Dumpingpreisen unter Druck. Molkereien senken den Preis für Butter. Die Einkaufspolitik der Supermärkte bleibt unverändert. In dieser Situation könnten sie alle eine aktive Rolle spielen, um die Existenz der Betriebe zu sichern.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will am Mittwoch bekannt geben, ob der Bund finanziell einspringt. In der akuten Notlage wäre das zu begrüßen. Tatsächlich jedoch besteht ihr Job darin, alle Akteure an einen Tisch zu bekommen und zudem langfristig die politischen Weichen zu stellen für eine nachhaltige Landwirtschaft, die so ausgestattet ist, dass sie den Auswirkungen des Klimawandels trotzen kann - ohne Nothilfen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -