Irische Piloten einigen sich mit Ryanair
Billigflieger unter Druck wegen Arbeitsbedingungen
London. Knapp zwei Wochen nach den Streiks bei Ryanair mit zahlreichen Flugausfällen hat die Billigfluglinie mit einer irischen Pilotengewerkschaft eine Einigung erzielt. In der Nacht zum Donnerstag sei nach 22 Stunden Verhandlung mit der Gewerkschaft Forsa eine Einigung gelungen, erklärte Ryanair. Über Einzelheiten sei Stillschweigen vereinbart worden, bis die Piloten darüber abgestimmt haben.
Medienberichten zufolge sprach sich auch die Gewerkschaft dafür aus, dass die Piloten dem Abkommen zustimmen. Die in Irland stationierten Piloten von Ryanair hatten in den vergangenen Wochen fünf Mal gestreikt, um bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Gestritten wurde unter anderem über Urlaub, Stationierungen und Aufstiegsmöglichkeiten. In Irland hatte das zu fünf Streiktagen von 100 der rund 350 in dem Land stationierten Ryanair-Piloten geführt.
Ryanair hat deswegen bereits angekündigt, seine Flotte in Irland zu verkleinern, was einen Abbau von 300 Stellen bedeutet. Ein Schlichter vermittelte seit Anfang August. Die Aktie von Ryanair gewann an der Börse in Dublin nach der Einigung um mehr als fünf Prozent an Wert.
Der Billigflieger steht derzeit wegen seiner Arbeitsbedingungen unter enormem Druck der Gewerkschaften. Ryanair sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, seine Mitarbeiter deutlich schlechter zu bezahlen als andere Billigfluggesellschaften. Das Unternehmen, das sich erst im vergangenen Jahr bereit erklärt hatte, Gewerkschaften überhaupt anzuerkennen, weist das zurück. Bei dem Pilotenstreik in mehreren europäischen Ländern mitten in der Ferienzeit waren vor rund zwei Wochen Hunderte Flüge ausgefallen, rund 55 000 Passagiere waren betroffen. In Deutschland hatte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zu dem Arbeitskampf aufgerufen. AFP/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!