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Ohne Geld - und ohne Jammern

Die Aufsteiger Düsseldorf und Nürnberg erwarten einen harten Abstiegskampf

  • Jürgen Zelustek, Köln
  • Lesedauer: 3 Min.

Kleiner Geldbeutel, großes Kämpferherz: Trotz ihrer im Bundesligavergleich eher klein wirkenden Budgets wollen die beiden Aufsteiger Fortuna Düsseldorf und 1. FC Nürnberg bei ihrem Comeback in der Bundesliga mit viel Leidenschaft für Furore sorgen und am Ende der nun startenden Saison jeweils den Klassenerhalt feiern.

»Man muss sich den Gegebenheiten des Vereins anpassen. Wir haben trotz allem eine Mannschaft zusammengestellt, mit der ich sehr gut leben kann«, sagt Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel. Der nach dem wohl endgültigen Karriereende von Jupp Heynckes mit 64 Jahren älteste und auch erfahrenste Trainer in der Bundesliga (320 Spiele als Spieler und danach 459 als Trainer), nimmt die Rolle des Außenseiters gerne an.

Die Rheinländer haben ihren Lizenzspieleretat auf rund 33 Millionen Euro angehoben, das dürfte trotzdem nur für den Abstiegskampf reichen. Im Dauerkartenblock werden sogar bereits Tickets für ein mögliches Relegationsspiel angeboten. Darüber kann Funkel aber auch schmunzeln. »Wir wissen, dass wir diese Saison nicht um die Meisterschaft spielen. Wir werden demütig an unsere Aufgabe herangehen und mit viel Herz agieren«, sagt er.

Seine Spieler habe er vor dem Startschuss am Sonnabend gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr) schon auf das unangenehme Stahlbad Bundesliga eingeschworen. »Wir müssen aggressiv spielen, uns wehren, eklig sein. Wir dürfen nicht in Ehrfurcht erstarren, und da muss man einen Gegenspieler auch mal umhauen und sich dann nicht tausendmal dafür entschuldigen«, sagt Funkel, der während des 5:0 im DFB-Pokal bei Oberligist Rot-Weiß Koblenz vielversprechende Ansätze bei seinem Team gesehen hat.

Nürnberg tat sich dagegen beim 2:1 im Stadion des ebenfalls fünftklassigen SV Linx deutlich schwerer. Dennoch ist Trainer Michael Köllner vor dem Bundesligaauftakt am Sonnabend bei Hertha BSC nicht bange. In Berlin werde es »ein komplett anderes Spiel«, sagte er. »Man muss sich keine Sorgen machen, dass wir nicht startklar sind.«

Zu einem erfolgreichen Start soll auch der am vergangenen Sonntag verpflichtete Japaner Yuya Kubo beitragen. »Er ist klasse, man sieht, dass er taktisch ein cleverer Bursche ist«, sagte Köllner nach dem ersten Training seines Königstransfers. Kubo soll den Abgang von Spielgestalter Kevin Möhwald zu Werder Bremen kompensieren. Weitere Verpflichtungen sind bei einem Transferetat von nur etwa vier Millionen Euro wohl nicht mehr zu stemmen. Noch immer drücken den Club Schulden in Höhe von etwa 21 Millionen Euro, für die Lizenzspielerabteilung liegt der Etat bei »nur« 28 Millionen Euro.

Aber ebenso wie Funkel jammert Nürnbergs Trainer Köllner vor seinem Debüt in der Bundesliga nicht herum. Vielmehr versichert er, dass er mit dem vorhandenen Kader in der Bundesliga bestehen könne: »Wir sind auf allen Positionen handlungsfähig.« SID/nd

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