Gegner der koreanischen Annäherung

Alexander Isele über die angekündigten US-Manöver in Südkorea

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Satz schlug ein wie eine Bombe, zumindest bei Donald Trump: »Die USA sind immer noch nicht in der Lage, die nordkoreanischen Erwartungen zu erfüllen«, beschwerte sich Pjöngjang in einem Brief nach Washington. So etwas lässt sich der US-Präsident natürlich nicht bieten und sagte kurz entschlossen die Reise seines Außenministers nach Nordkorea ab. Und er kündigte neue Militärmanöver in Südkorea an. Das bezieht sich auf die Forderung Pjöngjangs, die USA müssten erst einen Friedensvertrag mit Nordkorea unterzeichnen, bevor dort die Atomwaffenarsenale abgebaut werden. Doch einen solchen Vertrag gibt es aus Washingtoner Sicht genauso wenig wie eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel - die USA sind nicht bereit, auf ihr »Recht« zu verzichten, in Südkorea Nuklearwaffen zu stationieren.

Dass dem selbst ernannten größten Dealmacher aller Zeiten die eigene Befindlichkeit im Weg stehen könnte, um endlich den Kriegszustand auf der koreanischen Halbinsel zu beenden, war befürchtet worden. Möglich ist aber auch, dass die Generäle der US-amerikanischen Streitkräfte kein Interesse daran haben, ihre mit der Bedrohung durch Nordkorea begründete Truppenpräsenz direkt vor den Toren Chinas zu beenden, und im Weißen Haus Druck machen. So oder so, die USA behindern die Annäherung von Süd- und Nordkorea. Und das nicht zum ersten Mal.

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