Buhlen und Bündeln

Stephan Fischer über die im Eiltempo vorangetriebene Justizreform in Polen

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 2 Min.

Das Tempo der »Justizreformen« in Polen zieht wieder an - so sehr, dass selbst bei den Reformern zeitweise der Überblick fehlt. Und doch bleibt die Stoßrichtung weiterhin gleich: ein Staatsumbau im Sinne der Regierungspartei PiS, die sich nicht nur als bloße derzeitige Mehrheitsinhaberin in der Parteienkonkurrenz sieht, sondern als Sprachrohr und Vertreterin des »Volkes«.

Sie kann dabei auch darauf setzen, dass nicht mehr allzu viele Menschen den zahlreichen Verästelungen der schon Jahre andauernden Reformen in einem doch recht abstrakten Feld wie der Justiz folgen - das Unbehagen ob der Tragweite bleibt aber weiter groß. Und so sind auch zwei Schritte der Regierung und Oppositionsparteien im Lichte der »Justizreformen« klarer zu verstehen: Zum einen hat der PiS-Parteichef Jarosław Kaczyński dieser Tage durchblicken lassen, ein »500plus-Programm«, wie beim Kindergeld schon von der PiS eingeführt wurde, auch für Rentner in den Blick zu nehmen - von denen es in Polen Millionen gibt, potenzielle Wähler, um die es sich zu buhlen lohnt.

Die Opposition aus Bürgerplattform, liberaler Novoczesna und überparteilicher »Initiative Polen« bündelt sich dagegen für die Kommunalwahlen im Oktober: Für sie geht es nicht mehr darum, wer lokal die Mehrheit erringt, sondern dem Staatsumbau der PiS entgegenzutreten. Bei diesen Wahlen geht es auch darum, welches Staatsverständnis in Polen obsiegt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -