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- Diesel-Skandal
Betrug zahlt sich aus
Marie Frank hält Scheuers »Diesel-Konzept« für eine Mogelpackung
»Der Staat ist kein Autohändler«, behauptete Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer am Montag. Doch wie heißt es so schön: Zwischen Reden und Tun liegt das Meer. Denn was der Christsoziale als neues »Konzept« für Nachrüstungen von älteren Dieselautos ankündigt, lässt den Staat durchaus wie einen Autohändler dastehen. Wie einen besonders windigen noch dazu. Es gehört schon viel Dreistigkeit dazu, genau diejenigen zu belohnen, die mittels Manipulation und Täuschung den Diesel-Skandal überhaupt erst herbeigeführt haben, den Millionen arglose Diesel-Besitzer*innen jetzt ausbaden müssen. Das dann noch so aussehen zu lassen, als würde man die Automobilindustrie in die Pflicht nehmen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.
Es wäre das Mindeste, die Hersteller, die die Abgaswerte ihrer Dieselfahrzeuge manipuliert und damit Milliardengewinne gemacht haben, wenigstens zu einer kostenlosen Hardware-Nachrüstung zu verpflichten. Stattdessen sollen sie betroffenen Fahrzeugbesitzer*innen entsprechende Angebote zum Neukauf machen und damit weiter satte Gewinne aus ihrem großflächigen Betrug einfahren. Das ist in etwa so, als würde man massenweise Falschgeld unter die Leute bringen und als »Strafe« dazu verpflichtet werden, zu einem guten Wechselkurs das Geld wieder umzutauschen.
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