Milliardär will den Mond umrunden
Japaner Maezawa stellt Pläne für das Jahr 2023 vor
Hawthorne. Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa (42) soll als erster Weltraumtourist den Mond umrunden. »Endlich kann ich euch sagen, dass ich ausgewählt wurde, zum Mond zu fliegen«, sagte Maezawa bei der Ankündigung seiner Reise am Montagabend (Ortszeit) im Hauptquartier des Raumfahrtunternehmens SpaceX in der Nähe von Los Angeles. »Das ist mein Lebenstraum. Seit ich ein Kind bin, liebe ich den Mond.«
Der Flug mit dem Raumschiff »Big Falcon Rocket« werde ungefähr eine Woche dauern und solle - »wenn alles gut geht« - im Jahr 2023 stattfinden, sagte SpaceX-Chef Elon Musk bei der Veranstaltung. Das Raumschiff, das zunächst ausgiebig getestet werden soll, werde um den Mond fliegen und sich ihm dabei auf etwa 200 Kilometer nähern, so Musk. Die Entwicklung des rund 118 Meter hohen Raumschiffs werde etwa fünf Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro) kosten.
Wie der mit 47 Jahren nur wenig ältere Musk ist auch Maezawa nicht nur Träumer, sondern auch Geschäftsmann. Begonnen hatte er 1998 mit dem Versand von CDs. Inzwischen macht er sein Geld vor allem mit dem Verkauf von Kleidung im Internet über die 2004 gegründete Webseite Zozotown.
Alleine fliegen will Maezawa aber nicht. Er werde sechs bis acht Künstler aus aller Welt mitnehmen, die nichts bezahlen müssten. An welche Künstler er denke, verriet er zunächst nicht. Die Reise solle ihre Kunst inspirieren. Wenn Künstler wie Pablo Picasso, John Lennon, Michael Jackson und Coco Chanel zum Mond geflogen wären und ihn aus der Nähe gesehen hätten, dann würde die Welt heute vielleicht anders aussehen, schrieb Maezawa später bei Instagram.
»Er ist der mutigste Mensch, derjenige, der es am meisten will und der größte Abenteurer«, sagte Musk über Maezawa. Der Japaner bezahle »sehr viel Geld« für die Reise, einen genauen Betrag wollten aber weder Musk noch Maezawa verraten. SpaceX hatte bereits 2017 angekündigt, Menschen auf Reisen um den Mond schicken zu wollen. Damals war von zwei Kandidaten die Rede, die bereits eine »bedeutende Anzahlung« geleistet hätten.
Der bislang letzte bemannte Raumflug zum Mond oder in seine Nähe war 1972 die »Apollo 17«-Mission der US-Raumfahrtbehörde NASA. Mehrere Unternehmen haben bereits Touristen ins Weltall gebracht - eine Mondumrundung aber wurde mit Raumfahrt-Laien bisher nicht vorgenommen.
Die USA planen einen bemannten Flug auf den Mond für das Jahr 2021. Auch Russland möchte Astronauten zum Mond bringen - touristische Mondumrundungen könnten bei der Finanzierung seines kostspieligen Mondprogramms helfen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.