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Normalisierung, nicht Durchbruch
Alexander Isele über den Koreanischen Gipfel in Pjöngjang
Im Inszenieren ist Nordkorea unerreicht. Der innerkoreanische Gipfel in Pjöngjang besticht mit fein ziselierten Bildern, sei es, wenn jubelnde Nordkoreaner Moon am Flughafen abholen oder wenn sich Kim und Moon vor der Karte einer ungetrennten koreanischen Halbinsel - flankiert von Friedenstauben - die Hand reichen.
Aber es sind nicht nur Bilder, die bestechen. Auch die Ankündigung Kims, unabhängige Beobachter die Zerstörung mehrere Nuklearanlagen überprüfen zu lassen, wäre ein großer Schritt - sollte er denn passieren. Dazu verlangt Kim ein Entgegenkommen der USA. Bisher weigerte sich Donald Trump allerdings, Sicherheitsgarantien für Nordkorea zu geben, solange dessen Atomwaffen nicht vollständig zerstört sind.
Mit solch großen Schritten haben sich die beiden Koreas in diesem Jahr aufeinander zubewegt, dass es bei diesem Gipfel keine Steigerung mehr geben konnte. Der Gipfel stellt keinen Durchbruch dar, denn ein solcher kann ohne die USA und China gar nicht stattfinden. Stattdessen ist der Gipfel ein weiterer wichtiger Schritt zur einsetzenden Normalisierung der Beziehungen zwischen Pjöngjang und Seoul. Auch wenn dieses »normal« noch sehr abstrakt und theoretisch ist, Kim und Moon scheinen gewillt, den Weg unumkehrbar zu machen.
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