- Kommentare
- SPD und Maaßen
Das Jammern der Esel
Uwe Kalbe über das traurige Bild, das die SPD in der Affäre Maaßen abgibt
Hans-Georg Maaßen sei es nicht wert, die Koalition platzen lassen zu lassen. Sagte Andrea Nahles, um zu erklären, wieso sie dem Deal zustimmte, den Geheimdienstchef zur Strafe für seine Verfehlungen zum Innen-Staatssekretär zu befördern - obwohl Nahles das falsch findet und schwer erträglich.
Die SPD als Lastesel der Großen Koalition, man kennt das inzwischen zur Genüge. Des Esels Rolle ist es, ohne Jammern zu laufen und dabei nicht zu wissen, wo die Reise enden wird. Und wenn er einmal bockt, hilft freundliches Zureden und eine Handvoll Futter. Die SPD erhielt nun ihren Willen, herausgekommen ist trotzdem das Gegenteil.
Am Ende geht es brav weiter in leider unbekannter Richtung. Die SPD müsste, um sich nicht zu blamieren, die Kolonne, also die Koalition jetzt verlassen. Sie zieht das Blamieren vor. Dabei hat Nahles Recht - Maaßen ist es nicht wert, dass sich an ihm das Schicksal der SPD entscheiden sollte. Doch das täte es auch nicht. Dass Maaßens Fall, nein Aufstieg jetzt von vielen in der Partei offenkundig als bedrohlich empfunden wird, liegt nicht an Maaßens Gewicht, sondern an der Schwäche der SPD.
Sie ist ein Schatten ihrer selbst - nicht nur in den Umfragen, sondern an ihren einstigen Ansprüchen gemessen. Eine SPD, die sich ihrer erinnerte, hätte durchaus eine Chance, das Schicksal zu wenden, den Kurs zu ändern. In dieser Koalition wird das nicht gehen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.