Korruptionsbekämpfer
Der undotierte Ehrenpreis des Right Livelihood Awards geht in diesem Jahr an zwei Anti-Korruptions-Kämpfer aus Guatemala. Das in Stockholm ansässige Preiskomitee würdigte am Montag Guatemalas frühere Generalstaatsanwältin Thelma Aldana und den Vorsitzenden der dortigen Anti-Korruptions-Kommission, Iván Velásquez: Mit ihrem Einsatz prangerten sie Machtmissbrauch an und kämpften für die Glaubwürdigkeit öffentlicher Institutionen, erklärte die Right-Livelihood-Stiftung. Die beiden Aktivisten stehen in Guatemala unter erheblichem politischen Druck.
Die Juristin Aldana hatte nach Amtsantritt 2015 Ermittlungen gegen korrupte Seilschaften in Guatemalas Politik gestartet. Der Regierung von Präsident Jimmy Morales warf sie unzureichende Unterstützung für ihre Arbeit vor, auf eine weitere Amtszeit als Generalstaatsanwältin verzichtete sie. Der Kolumbianer Velásquez steht der von der UNO eingesetzten Unabhängigen Kommission gegen Korruption und Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) vor. Deren Arbeit ist der Regierung allerdings ein Dorn im Auge. Vor drei Wochen erklärte Guatemalas Regierung Velásquez zur unerwünschten Person.
Aldana und Velásquez trugen mit ihren Mitarbeitern zur spektakulären Aufdeckung eines breit gefächerten Korruptionsnetzwerks in Guatemalas Elite bei. Die Ermittlungen führten zum Rücktritt von Präsident Otto Pérez und Vizepräsidentin Roxanna Baldetti. AFP/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.