Tempo und Härte sind entscheidend
Deutsche Volleyballerinnen starten gestärkt in die WM
Eine Medaille bei der Weltmeisterschaft? Der entfernte Traum existiert, aber Felix Koslowski bleibt Realist: »Wir wollen guten Volleyball spielen. Unser Ziel ist eine Platzierung unter den besten Zehn«, sagt der Trainer der deutschen Volleyballerinnen, bevor ab diesen Sonnabend die weltbesten Nationen in Japan zum 14. Mal einen neuen Champion suchen.
Deutschland, bei Weltmeisterschaften bereits zum 13. Mal in Folge dabei, aber bislang ohne Edelmetall, gehört zu den Außenseitern. Den Titel spielen andere aus: »USA, China, Brasilien, Russland, Holland, Türkei - ich glaube, es ist extrem schwer, einen klaren Favoriten auszumachen«, sagt Koslowski. Er richtet seinen Blick darauf, mit seiner jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 25,1) das Optimum herauszuholen - um im Anschluss darauf aufzubauen.
Mit dem schweren Duell gegen die Vizeeuropameisterinnen aus den Niederlande startet die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) am Sonnabend in Yokohama in die erste Runde mit fünf Spieltagen. Die weiteren Gegner sind Kamerun, Argentinien, Mexiko sowie Gastgeber Japan. Alle Partien werden auf dem Onlinesportsender sportdeutschland.tv übertragen.
»Für uns wird es in erster Linie auf die Partien gegen Kamerun, Mexiko und Argentinien ankommen. Das sind von uns die wichtigsten Spiele, davon müssen wir mindestens zwei gewinnen, um in die nächste Runde zu kommen«, sagt Koslowski. Er weiß, dass die zweite Runde, die immerhin 16 von 24 Teams erreichen, Pflicht für seine Mannschaft ist - auch wenn fast alle Spielerinnen seines 14er-Kaders nur wenig Erfahrung auf internationalem Niveau besitzen.
Zu spüren bekam die DVV-Auswahl das im vergangenen Sommer, als es bei der neu geschaffenen Nations League gegen die großen Teams Niederlagen setzte. Am Ende landete Deutschland nach fünf Siegen und zehn Niederlagen auf dem elften Platz - was in etwa der Position in der offiziellen Weltrangliste entspricht. Dort wird Deutschland derzeit auf Rang 13 geführt. »Die Nations League«, sagt Koslowski, »war unser Fundament, um die Weltspitze, das Tempo und die Härte erst einmal zu verstehen und auch zu verstehen, wo wir hinmüssen.« Rund fünf Wochen am Stück konnte er sich im Sommer einen Überblick über potenzielle WM-Kandidatinnen verschaffen. Rund zwei Wochen vor Turnierstart nominierte er seinen Kader, bei dem die verletzte Mittelblockerin Marie Schölzel zehn Tage vor dem Auftaktspiel durch Leonie Schwertmann ersetzt wurde.
Gleich neun Spielerinnen stehen somit vor ihrem WM-Debüt. Kein Problem für Felix Koslowski, schließlich habe die Nations League klar gezeigt, »was bei der Weltmeisterschaft auf uns zukommen wird«. Der Bundestrainer beschwört das Kollektiv: »Unsere Mannschaft spielt dann guten Volleyball, wenn wir gemeinsam als Team eine gute Leistung abliefern können.« SID/nd
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