»Make Detroit great again« ohne Japan

Alexander Isele über die Freihandelsgespräche zwischen Japan und den USA

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Was haben die ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, George Bush, Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama gemeinsam? Sie alle scheiterten darin, Japan zu einem bilateralen Handelsabkommen zu bewegen. Nun versucht sich Donald Trump daran, mit dem kaum verdeckten Ziel, Japans Premier Shinzo Abe zu einem Verkaufsmanager von Ford Motors zu degradieren (»Make Detroit great again«). Nur: Das pazifische Freihandelsabkommen TPP zwischen elf pazifischen Ländern und den USA, das Trump als erste Amtshandlung als Präsident verließ, war bereits geeignet, den japanischen Automarkt ebenso zu öffnen wie die abgeschottete Landwirtschaft - nun zeigt sich Japan unwillig, den bilateralen Erpressungsversuchen stattzugeben.

Anders als Südkorea, das am Montag ein neues Abkommen mit den USA geschlossen hat, ist Japan nicht auf eine Annäherung mit Nordkorea angewiesen - für die Präsident Moon Jae In die Rückendeckung Trumps braucht. Und die hohen Zölle, wie sie die USA gegen China aufziehen, werden auch nur bedingt Druck ausüben: Toyota, Nissan und Honda produzieren bereits Millionen von Autos in Tennessee, Alabama und anderen US-Staaten. Gleichzeitig lockt der chinesische Markt, der, anders als der amerikanische, auf Elektroautos setzt. Im Streit zwischen den USA und China kann Abe auf Zeit spielen - vielleicht wollen die USA irgendwann von alleine zurück ins TPP.

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