Werbung

Sortiert nach Profitaussicht

Sebastian Weiermann warnt vor einer Aufspaltung von ThyssenKrupp

  • Sebastian Weiermann
  • Lesedauer: 1 Min.

Jetzt passiert, wovor so lange gewarnt wurde: Der Industriekonzern ThyssenKrupp wird zerschlagen. Die Ankündigung von Interimschef Guido Kerkhoff klingt dabei erst mal nüchtern: Aus Eins mach Zwei. Das eine Unternehmen, »Materials«, das ist der Stahl, von dem man sich als Kerngeschäft schon mit der Fusion mit Tata verabschiedet hat. Das klingt nicht nach Zukunft und Aufbruch - dafür ist das zweite Unternehmen, »Industrials«, mit den hochprofitablen Aufzügen und der Autozulieferung da.

An der Börse sorgen die Nachrichten von ThyssenKrupp für Jubel. Das Finanzblatt »Der Aktionär« schreibt, die Aufspaltung setze »neue Fantasien« frei. Die Gewerkschaften mögen nun noch ein Wirtschaftlichkeitsgutachten bekommen, aber in dem werden sicher die vom Unternehmen gewünschten Zahlen zu lesen sein.

Der Traditionskonzern ThyssenKrupp ist am Ende, in wenigen Jahren werden wohl auch die neuen Konzerne aufgespalten sein und nur, wo wirklich Profit zu machen ist, wird es noch Arbeitsplätze geben. Von der Gewerkschaft, der Politik oder gar der Krupp-Stiftung als Ankeraktionär haben die Arbeitnehmer wenig zu erwarten, es geht schließlich um Börsenkurse und Renditen. Die lassen sich mit lästigen Dingen wie der Montanmitbestimmung und in einem Mischkonzern nur schwer erhöhen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.