Ein echtes Trauerspiel

Simon Poelchau glaubt nicht, dass Hardware-Nachrüstungen für alte Diesel-Fahrzeuge flächendeckend kommen werden.

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist ein echtes Trauerspiel, das die Bundesregierung derzeit mit den Automobilkonzernen rund um den Dieselskandal veranstaltet. Zwar versprechen SPD-Politiker weiterhin, dass es Hardware-Nachrüstungen geben soll, doch die Signale, die am Wochenende aus Berlin und den Konzernzentralen zu hören waren, stimmen weniger optimistisch.

Besonders dreist an dem Angebot der Autobauer, statt Nachrüstungen eine Umtauschprämie für alte Diesel zu liefern, ist, dass dies nur im Umkreis von 14 Städten gelten soll. Zwar beeilt man sich in Berlin zu sagen, dass man »für eine größere Flächenwirkung« sorgen will. Doch bedeutet dies nur, dass man eigentlich nur noch über Details herumschachert. Am Ende werden es vielleicht 20 statt 14 Städte sein und der Umkreis wird 100 statt 70 Kilometer betragen. Was soll aber passieren, wenn jemand in eine dieser Städte fahren will, dessen Diesel weder nachgerüstet noch umgetauscht wurde, weil er in einer Gegend wohnt, in der der Deal nicht gelten wird? Soll die Karre automatisch abgeschaltet werden? Sicherlich nicht.

Insofern ist das, was derzeit ausgehandelt wird, sicherlich nicht nur weit von den Forderungen nach flächendeckenden Nachrüstungen entfernt sein. Es ist auch weit von dem entfernt, was sinnvoll ist.

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